Er fürchtete, wieder Geister zu sehen und in seinem Kopf entstand ein Bild, das eine ganze Horde von ihnen zeigte, die dabei waren, sein Zimmer zu verwüsten. Er wagte nicht seine Augen zu öffnen oder die Tür ganz aufzumachen und so blieb er eine Weile angespannt vor seinem Zimmer stehen. Doch schließlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen, öffnete seine Augen und schlug mit einem Ruck die Tür auf.
Das Zimmer war leer. Es waren keine Geister zu sehen. Und all seine Sachen waren da, wo sie sein sollten. Sein Zimmer sah aus wie immer. Er konnte es fast nicht glauben und sah in den Schränken und unter seinem Bett nach, aber nirgends war auch nur eine Spur eines Geistes zu sehen. War es möglich, dass er sich das alles nur eingebildet hatte? Er konnte sich das nicht erklären.
„Vielleicht sollte ich besser mal zu einem Psychiater gehen", dachte er sich, als er so auf seinem Bett lag. „Vielleicht habe ich die Geister ja auch mit meinem Mut vertrieben und sie hatten Angst vor mir?"
„Ja klar, als ob irgend jemand vor dir Angst hätte!"
Peter zuckte vor Schreck zusammen und sah sich panisch in seinem Zimmer um. Woher kam diese Stimme nur?
„Na von hier oben. Stell dich halt nicht so an!"
Und als Peter zur Decke blickte, sah er eine Geist, der an seiner Lampe hin und her baumelte. Sofort wich Peter zurück, doch der Geist sagte: „Sieh mich doch an. Was sollte ich dir schon tun?"
„Ja, aber... was willst du von mir?", fragte Peter.
„Ich bin Journalist. Ja, auch wir Geister haben Zeitungen, du brauchst gar nicht so zu schauen. Hast du vielleicht gedacht wir langweilen uns den ganzen Tag?"
„Äh, nein... um ehrlich zu sein... ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, was Geister so machen."
„Typisch Mensch. Naja, wie auch immer, aber wir Geister interessieren uns sehr für euch Menschen und deswegen will mein Chef, dass ich einen Artikel über eure Wünsche und Träume schreibe. Wo ich schon mal da bin, kann ich gleich mit dir anfangen. Also, wovon träumst du?"
„Hm... naja, ich weiß nicht so recht..."
„Wirklich unglaublich. Na gut, lass es mich einfacher formulieren: Was willst du denn später mal werden?"
Peter überlegte lange, denn er hatte schon oft darüber nachgedacht, was er später mal gerne machen würde, doch war er sich nie so ganz sicher gewesen. Doch jetzt, hier, in diesem Augenblick wurde es ihm klar und er sagte: „Am liebsten... am liebsten würde ich mal Direktor werden!"

 

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