Werter Freund Heinrich,

mir ist zu Ohren gekommen, dass du heimlich dein Talent als begnadeter Professor der verschiedensten Wissenschaften zum Teufel wirfst. Es ist schade eine solch frappierende Nachricht zu hören. Aus meiner Sicht der Dinge solltest du dich nicht vor deinen eigenen Fähigkeiten verstecken. Kaum ein Mensch hat die Möglichkeiten des kurzen menschlichen Daseins so ausgenützt wie du. Ich schaue zu dir auf und bewundere deine Arbeit. Ich werde nie so weit kommen, dass ich so viel weiß wie ein Professor wie du es bist. Mein Leben wird nicht durch meine eigene Genialität bestimmt. Ich kann nicht einfach irgend etwas anfangen und darin so gut sein als hätte ich nie etwas anderes getan. Meine beschränkten Fähigkeiten decken gerade einmal einen Bereich ab den du mit deinem Wissen geformt hast. Meine Bestimmung ist es zu arbeiten bis ich vergehe und im nichts zu verschwinden und niemand wird es merken. Wer weiß vielleicht schreibt einer einmal ein Buch über dich indem, er den wahren Faust mit seiner unvorstellbaren Energie richtig darstellt. Zu mir wird keiner aufsehen oder ein Buch über mich verfassen. Über dich jedoch schon und allein der Gedanke, dass du diesen Ruhm in den Wind wirfst jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Die Leute, die ihr Leben so sehen wie es ist und die wissen das sie nichts besonderes sind engagieren sich in ihrem Leben. Aber ein von Schläue geschlagenes Genie wie du es bist erkennt sein eigentliches Potential nicht und nützt es nicht aus. Ich sage dir hiermit als Freund, dass es nichts bringt sich vor seinen Möglichkeiten zu verstecken.
Du musst dir bewusst werden, dass du die Welt verändern kannst und ich nicht. Du musst die Chance nutzen Anderen ein besseres Leben zu ermöglichen. Der weg ist steinig, aber du musst ihn gehen. Das bist du dir und der Welt schuldig. Deinen Stolz darfst du nicht verlieren. Es ist deine Bestimmung für die Evolution und die Schöpfung zu kämpfen. Wenn du aufgibst wirst du merken, dass du dein Leben verlierst. Es würde bedeuten, du würdest alles verleugnen für das du dich eingesetzt und für das du gearbeitet hast. Diese Leute landen entweder im Irrenhaus oder sterben einen kläglichen langsamen Tod. Diese Leute haben auch das verdient, denn was soll ein Mensch auf dieser Welt, der nicht für das Recht auf Leben etwas tut. Ich leiste meinen Teil, indem ich die Arbeit verrichte, die ich kann. Jeder Mensch hat eine Aufgabe auf dieser Erde, auch wenn diese banal und einfältig ist. Außerdem besitzt jeder ein Talent, dass er ausschöpfen muss und nicht vergessen darf. Weiterhin muss jeder darauf stolz sein, die Gabe des Lebens bekommen zu haben. Man muss dafür eine Gegenleistung bringen. Wären alle Menschen an dem Punkt, an dem du jetzt bist umgekehrt gäbe es keine Evolution und niemand hätte sich weiterentwickelt und wir würden immer noch mit Keulen auf Steine schlagen. Irgend jemand muss einen Schritt nach vorne machen und dieser eine bist du, denke. Natürlich weiß ich es nicht, doch der Schöpfer wir nicht einem einzelnen diese Masse an Fähigkeiten geben, dass er diese wegwirft. Ich hoffe, ich habe dich davon überzeugt nicht aufzugeben sondern den Schritt nach vorne zu machen, den andere nicht gehen können.

Ich werde dich in naher Zukunft besuchen und dann werde ich die Sachverhalte, die ich dir in diesem Brief darlege, erläutern.

Mit freundlichen Grüßen
ein guter Freund